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Standpunkte

Der Countdown läuft - mit flexibler Automation die Wettbewerbsposition stärken

Laufen die Geschäfte etwas ruhiger, ist es Zeit, sich auf den nächsten wirtschaftlichen Schub vorzubereiten, mindestens aber zu prüfen, ob das vorhandene Produktionsequipment erwarten lässt, auch in Zukunft flexibel auf Kundenwünsche reagieren zu können. Eine flexible Automation kann für mehr Effizienz sorgen.

Die Frage trifft Einsteiger wie erfahrene Automatisierer gleichermaßen: Wann ist der ideale Zeitpunkt, um endlich ein schon lange geplantes Projekt umzusetzen? Wer aufgrund voller Auftragsbücher am Rande seiner Maximalauslastung jongliert, hat erst einmal andere Prioritäten als sich mit neuen Anlagen zu befassen. Steht eine Auftragsvergabe an und es mangelt an freien Kapazitäten, kann es schnell zu spät sein. Denn bis eine Anlage konzipiert und realisiert ist, hat sich der Kunde eventuell bereits nach anderen Lieferanten umgesehen.

Deshalb sind weniger boomende Zeiten eigentlich ideal, um die eigene Produktionsausstattung einer kritischen Prüfung zu unterziehen und – möglicherweise vor der Konkurrenz – auf einen Top-Stand zu bringen. Zudem ist „die Automation“ ein probates Mittel, diesen Schritt in Angriff zu nehmen,flexible Kapazitäten zu schaffen und die Effizienz der eigenen Produktion zu steigern. Der Strukturwandel, von dem Unternehmen natürlich unterschiedlich betroffen sind, erfordert zusätzliche Anstrengungen.

Guten Rat anstatt Königsweg

In der Regel wird man nicht sofort in die Vollautomation einsteigen. Andererseits ist auch das „Herantasten“ mit einfachsten Robotern nicht zwingend erfolgreich, weil man möglicherweise zwei Mal Geld ausgibt. Einen Königsweg zur optimalen, flexiblen Automation gibt es nicht. Bewährt hat sich jedoch, den Rat erfahrener Automatisierer einzuholen.

Muss man nun „alle“ Aufgaben in eine Zelle packen? Man muss nicht, es kann allerdings oft sinnvoll sein, beispielsweise um Zeit zu sparen, einen Prozess direkt abzuschließen oder das Werkstück nur einmal aufspannen oder greifen zu müssen. Und wenn es die Taktzeiten, etwa beim Be- und Entladen einer Werkzeugmaschine erlauben, lassen sich in eine Zelle durchaus weitere Arbeitsschritte integrieren, beispielsweise eine Qualitätsprüfung, eine Markierung oder Sortierung.

Flexibilität und hoher Standardisierungsgrad

Den heute gängigen Weg hat HandlingTech schon vor Jahren eingeschlagen: Modulare Elemente bilden einerseits die Flexibilität individueller Lösung ab, andererseits haben sie einen hohen, schlüssigen Standardisierungsgrad erreicht.

Von ecoZ über SRZ bis palletZ gibt es eine Reihe von Plattformen, die aus Standardbaugruppen bestehen, jedoch auf den jeweiligen Anwendungsfall angepasst werden können. Grundrahmen, variable Maße, Schnittstellen und verwendete Baugruppen sind definiert, hinzu kommt – wie bei einem Fertighaus – der individuelle Ausbau. Von daher bietet ein modulares System Freiheiten einer aufgabenspezifischen Lösung bei gleichzeitiger kostengünstigen Gestaltung. Häufig noch wichtiger ist die Möglichkeit, eine Zelle, Teile davon oder auch ganze Module später einmal für andere Aufgaben mit geringen Änderungen weiterverwenden zu können.

Einen zunehmenden Boom erleben darüber hinaus FTS-Lösungen, um als integraler Bestandteil Fertigungszellen mit Material zu beschicken oder grundsätzlich den Materialfluss zwischen Arbeitsstationen zu gestalten. Wo heute noch die Materialversorgung mit Palettenhubwagen oder eine Entnahme von Werkstücken zu SPC-Zwecken manuell erfolgt, kann mit wenig Aufwand eine automatische Andockstation für eine mobile Plattform geschaffen werden.

Unabhängig von der technologischen Lösung ist ein automatisierungswilliger Betrieb gut beraten, von vornherein eine flexible Bauweise zu wählen, denn nur so können mit vergleichsweise wenig Aufwand einzelne Zellen ergänzt, ausgetauscht oder mit weiterer Prozesstechnik bestückt werden. Zudem sollte eine automatisierte Zelle so gestaltet sein, dass Produktvarianten ohne oder mit wenig Rüstaufwand vielleicht sogar im Modellmix gefahren werden können. Hier sind Technologien wie Bildverarbeitung fast unverzichtbar.

Datenmanagement im Fertigungsprozess

Wer heute automatisierte Fertigungsanlagen plant, wird sich auch die Frage stellen: Wie viel Industrie 4.0 will ich und brauche ich? Denn alle Daten abzugreifen, die eine Zelle liefern kann, kann schnell in einer grenzwertigen Datenmenge enden. Wer ein bisschen genauer als bisher auf seine Prozesse schauen möchte, ist gut beraten, mit einem erfahrenen Systemintegrator Ziele beispielsweise in Richtung Prozessstabilität, Qualität oder vorbeugende Instandhaltung zu definieren, um dann ein entsprechendes Datenmanagement zu implementieren. Intelligente Smart Devices wie das HaTPad sind heute schon in Lage, erforderliche Informationen zu visualisieren, damit Erfahrungen und Schlussfolgerungen wieder in den Fertigungsprozess zurückfließen können.

Übrigens: Zu einem flexiblen Instrument wird eine roboterautomatisierte Anlage nicht nur durch die Mechanik. Wer einen Roboterspezialisten braucht, um seine Anlage fahren zu können, muss gute Gründe dafür haben. Denn es geht einfacher. Seit Jahren beobachten Systemintegratoren wie HandlingTech einen Trend, an dem sie selbst kräftig mitwirken: Unabhängig von der Komplexität einer Anlage soll „jeder“ eine Anlage bedienen können. Dass erfordert einfach, übersichtliche Bedienoberflächen – angesichts von Fachkräftemangel vielleicht das entscheidende Kriterium für den wirtschaftlichen Betrieb einer Anlage.

Was geht nicht? Es lässt sich vieles, aber nicht alles machen. Die Grenzen setzen Physik und Ökonomie. Da kann die manuelle Montage oder Fertigung im Einzelfall doch die wirtschaftlichere Lösung sein. Aber längst ist die Automation nicht mehr den großen Serienfertigern vorbehalten. Mit HandlingTech als einem erfahrenen Automatisierer und Systemintegrator lassen sich die Schritte zu mehr Effizienz und Wirtschaftlichkeit gehen – und realistisch herausfinden, welcher Weg den größten Erfolg verspricht.